Trotz Rückkehr zu G9: Gesamtschulen bleiben begehrt – ein Drittel der Eltern meldet ihr Kind am Gymnasium an

Gymnasien und Gesamtschulen (hier die GS Scharnhorst) liegen ganz hoch in der Elterngunst. Foto: Alex Völkel
Gymnasien und Gesamtschulen (hier die GS Scharnhorst) liegen ganz hoch in der Elterngunst. Fotos (2): Alex Völkel

Rund 5000 Kinder wechseln in Dortmund nach den Sommerferien von den Grundschulen zu weiterführenden Schulen. Bei den Eltern liegen auch weiterhin Schulformen hoch im Kurs, die zum höchstmöglichen Abschluss, dem Abitur, führen. Die Ergebnisse des Anmeldeverfahrens 2020 bestätigen diesen bereits seit Jahren anhaltenden Trend.

Familien streben die höchstmöglichen Schulabschlüsse für ihre Kinder an

Bei der Wahlentscheidung der Eltern stehen demnach Gymnasien mit einer Anmeldequote von 33,7 Prozent an erster Stelle. An zweiter Stelle (27,4 Prozent) stehen die Gesamtschulen. Der durch die Rückkehr zum Abitur in neun Jahren (G9) vermutete Anmelderückgang bei den Gesamtschulen ist nicht eingetreten. Eine gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangene Nachfrage verzeichneten mit einer Anmeldequote von 22,8 Prozent die Realschulen. ___STEADY_PAYWALL___

Weiterführende Schulen in der Nordstadt. Schule am Hafen, Hauptschule
Die Schule am Hafen ist eine der verbliebenen Dortmunder Hauptschulen. Archivbild: Klaus Hartmann

Die Anmeldequote an den Hauptschulen liegt bei 4,4 Prozent. Erfreulicherweise können trotz der niedrigen Anmeldezahlen an allen Schulen Eingangsklassen gebildet werden. Die Nachfrage nach Hauptschulplätzen steigt erfahrungsgemäß zum Wechsel von Jahrgang sieben in den Jahrgang acht noch einmal deutlich an.

Die dreizügige Reinoldi-Sekundarschule im Stadtbezirk Mengede wird bereits im achten Jahr als neue Schulform des „längeren gemeinsamen Lernens“ angeboten. Es wurden 73 Kinder (1,5 Prozent) angemeldet. Damit können im kommenden Schuljahr drei Eingangsklassen gebildet werden.

Um die hohe Nachfrage an gymnasialen Schulplätzen aufzufangen, wurde an vier Gymnasien jeweils eine zusätzliche Klasse im 5. Jahrgang eingerichtet. Hierzu müssen an einigen Standorten mobile Raumeinheiten aufgestellt werden.

Platzangebot an den Gesamtschulen reicht trotz Ausweitung nicht aus

Die Bauarbeiten an der Anne-Frank-Gesamtschule gehen gut voran.
Trotz Sanierung und Erweiterung reichen die Plätze an der Anne-Frank-Gesamtschule weiterhin nicht aus.

An den Gesamtschulen wurden die Aufnahmekapazitäten an der Anne-Frank-Gesamtschule, der Gesamtschule Brünninghausen und der Europaschule zum neuen Schuljahr 2020/21 um jeweils zwei weitere Eingangsklassen erhöht. Auch dort werden zum Teil mobile Raumeinheiten benötigt.

Der Besuch der „Wunschschule“ lässt sich an Hauptschulen und der Reinoldi-Sekundarschule zu 100 Prozent, in Realschulen und Gymnasien überwiegend realisieren. Lediglich an den Gesamtschulen reicht das vorhandene Platzangebot insgesamt nicht aus, um alle Anmeldewünsche zu erfüllen.

Für Kinder, die an ihrer Wunschschule nicht angenommen werden können, wurden in Kooperation von Schulleitungen, Schulaufsicht und dem Fachbereich Schule alternative Angebote an anderen gut erreichbaren Schulstandorten organisiert.

Das Elternwahlverhalten geht in den Schulentwicklungsplan ein, den die Stadt Dortmund aktuell fortschreibt. Der Schulentwicklungsplan wird den Bedarf über alle Schulformen ausweisen, so dass auch entsprechende Maßnahmen im Gesamtschulbereich eingeleitet werden können.

 

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