Stadtbeschreiberin Judith Kuckart kommt erst im August nach Dortmund – Online-Lesung im Literaturhaus im Mai 

Die Autorin Judith Kuckart wird erste Stadtbeschreiberin in Dortmund
Die Autorin Judith Kuckart wird erste Stadtbeschreiberin in Dortmund. Eigentlich sollte sie ihr Stipendium Anfang Mai antreten. Aufgrund der Coronakrise verschiebt sich der Start nun in den August. Foto: Burkhard Peter

Das neu geschaffene Literaturstipendium der Stadt Dortmund wird um drei Monate verschoben: Dortmunds erste Stadtbeschreiberin, Judith Kuckart, wird aufgrund der Corona-Krise erst ab August 2020 für sechs Monate nach Dortmund kommen. Ursprünglich hatte sie ihr Stipendium im Mai antreten wollen.

Lesung im Literaturhaus am 15. Mai ohne Publikum, dafür online

Nun freut sich die Wahl-Berlinerin und gebürtige Schwelmerin darauf, im Sommer bei hoffentlich bestem Wetter in Dortmund zu starten – am liebsten mit einer Radtour durch Hörde, wo sie ihr geplantes Theaterprojekt ansiedeln möchte. Ihre für den 15. Mai geplante Auftaktlesung im Literaturhaus soll trotzdem stattfinden – allerdings ohne Live-Publikum:  ___STEADY_PAYWALL___

Das Literaturhaus am Neuen Graben zeigt die Lesung aus dem aktuellen Roman „Kein Sturm, nur Wetter“ online am 15. Mai 2020 ab 19.30 Uhr. Näheres hierzu erfahren Sie auf der Homepage des Literaturhauses Dortmund. Der Link befindet sich im Anhang des Artikels.

Judith Kuckart verbrachte einen prägenden Teil ihrer Kindheit bei Verwandten in einer Bergarbeiter-Siedlung in Dortmund-Hörde, wo sie heute noch Familie hat. Hörde will sie auch zum Schwerpunkt und Schauplatz ihrer literarischen Arbeit machen. 

Neben der Schriftstellerei ist das Theater ihre große Leidenschaft

Die Autorin Judith Kuckart wird erste Stadtbeschreiberin in Dortmund. Foto: Burkhard Peter
Die Autorin Judith Kuckart, Berlin, März 2019

Wohnen wird Judith Kuckart in der Dortmunder Nordstadt. Eine wichtige Anlaufstelle ist für sie das Literaturhaus am Neuen Graben im Kreuzviertel. Neben Lesungen und anderen öffentlichen Veranstaltungen denkt sie über Projekte mit Schulklassen nach sowie über ein visuelles Tagebuch. Außerdem möchte sie in einem Erzähltheater-Projekt mit Bürgerinnen und Bürgern ihre Leidenschaft für Theater mit dem Schreiben verbinden.

Judith Kuckart studierte Literatur- und Theaterwissenschaften an der Universität Köln und der Freien Universität Berlin. An der Folkwang-Hochschule Essen absolvierte sie außerdem eine Tanzausbildung. Seit 1999 ist sie auch als freie Regisseurin tätig.

Sie verbindet verschiedene künstlerische Sparten in übergreifenden Projekten – oft unter Einbindung der lokalen Bevölkerung. Seit 1990 veröffentlicht sie Romane, zuletzt erschien 2019 „Kein Sturm, nur Wetter“ bei DuMont. Die Autorin hat zahlreiche Preise und -stipendien erhalten. Sie beschäftigt sich intensiv mit Narrativen der Heimat und Herkunft und reflektiert politische Strömungen.

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Reaktionen

  1. Judith Kuckart trifft Peter Stamm: Dortmunds Stadtbeschreiberin gestaltet Lesung im Literaturhaus (PM)

    Judith Kuckart trifft Peter Stamm: Dortmunds Stadtbeschreiberin gestaltet Lesung im Literaturhaus

    Judith Kuckart ist da: Dortmunds Stadtbeschreiberin, die erste Literaturstipendiatin der Stadt, lebt seit August in Dortmund. Am Donnerstag, 10. September, 19.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) gibt es eine erste von ihr gestaltete Lesung im Literaturhaus (Neuer Graben 78) zu erleben. Unter dem Titel „GASTfreundschaften“ hat die Berliner Autorin ihren Schweizer Kollegen Peter Stamm eingeladen, der aus seinem Erzählband „Wenn es dunkel wird“ liest. Der Eintritt ist frei, Anmeldung mit Namen, Adresse und Telefonnummer unter anmeldung@literaturhaus-dortmund.de.

    Peter Stamm erzählt davon, wie sich die Welt verwandelt, wenn es dunkel wird. Seine Geschichten erzählen von der Brüchigkeit der Welt, von Schwindel und gespenstischer Liebe:

    Georg geht bald in Rente. Im Büro wird er schon nicht mehr beachtet, zu Hause wartet kein Essen auf ihn. Er scheint sich langsam aufzulösen, und ein namenloser Schrecken erfasst ihn.

    Sabrina ist geschmeichelt, als ein Künstler sie anspricht. Aber als sie sich zum ersten Mal als Kunstwerk sieht, schaudert sie.

    David möchte eine Bank überfallen. Eine Eichhörnchen-Maske hat er schon dabei. Er wird sie heute aber noch nicht benutzen. Er hat gehört, dass Bankräuber oft wochenlang alle Einzelheiten beobachten, bevor sie zuschlagen. Er beginnt zu lauern.

    Ausschreibung fürs Stipendium 2021 läuft

    Noch bis zum 15. September läuft die Ausschreibung für Judith Kuckarts Nachfolge: Wer im kommenden Jahr als deutschsprachige*r Autor*in gerne sechs Monate lang in Dortmund zu leben und zu arbeiten möchte, kann sich bewerben.

    Die Ausschreibung richtet sich an Autor*innen, die bereits eigene Werke veröffentlicht haben und sich literarisch mit dem Wandel der Stadt und den damit einhergehenden Veränderungen für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft auseinandersetzen wollen. Das Stipendium wird vom Kulturbüro Dortmund in enger Kooperation mit dem Literaturhaus Dortmund vergeben.

    Die Stadt stellt eine möblierte und citynahe Wohnung zur Verfügung, voraussichtlich von Mai bis Oktober 2021. Das Stipendium beinhaltet außerdem eine monatliche Zahlung in Höhe von 1.800 Euro (netto). Es besteht Residenzpflicht während der Dauer des Stipendiums. Eine engagierte Kontaktaufnahme in die lokale Literaturszene wird vorausgesetzt und unterstützt.

  2. OB Ullrich Sierau begrüßt Stadtbeschreiberin Judith Kuckart (PM)

    Oberbürgermeister Ullrich Sierau begrüßt Stadtbeschreiberin Judith Kuckart

    Judith Kuckart ist die erste Stadtbeschreiberin für Dortmund: Die Wahl-Berlinerin und gebürtige Schwelmerin hat im August ihr Literatur-Stipendium angetreten und wird bis Ende Januar 2021 in Dortmund wohnen und arbeiten. Neben den Recherchen für ihre literarischen Projekte möchte sie in Dortmund ein Erzähltheater mit Bürger*innen auf die Beine stellen und verschiedene Lesungen organisieren. Außerdem bloggt sie bereits unter http://www.litauf.ruhr.

    Heute (Donnerstag) hat Oberbürgermeister Ullrich Sierau Judith Kuckart persönlich kennengelernt und sie offiziell in Dortmund willkommen geheißen. Sierau hatte sich für die Einrichtung des Stipendiums eingesetzt.

    Judith Kuckart wuchs in Schwelm auf und verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Dortmund-Hörde. Ihr Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften an der Universität Köln und der Freien Universität Berlin schloss sie mit dem Magister ab. An der Folkwang-Hochschule Essen absolvierte sie außerdem eine Tanzausbildung. Seit 1999 ist sie auch als freie Regisseurin tätig.

    Judith Kuckart verbindet künstlerische Sparten in übergreifenden Projekten – oft auch unter Einbindung der Bevölkerung. Seit 1990 veröffentlicht sie Romane, zuletzt erschien im Juli 2019 „Kein Sturm, nur Wetter“ bei DuMont. Die Autorin hat bereits zahlreiche Literatur-Preise und -Stipendien erhalten. Sie beschäftigt sich intensiv mit Narrativen der Heimat und Herkunft und reflektiert politische Strömungen.

    Das Stadtbeschreiber-Stipendium wird jährlich vergeben; die Ausschreibung für 2021 läuft aktuell. In der Zeit ihres Stipendiums arbeitet die Stadtbeschreiberin eng mit dem Kulturbüro, dem Literaturhaus Dortmund und weiteren Institutionen der regionalen Literaturszene zusammen und bringt sich in die Stadtgesellschaft ein.

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