Leere Spenderliegen in der Alexanderstraße in Dortmund

Grippezeit und Corona-Herbstwelle: Blutspende des Klinikums befürchtet großen Mangel

Die Blutspende des Klinikums bietet ab sofort für alle Spender:innen eine Stammzell-Typisierung an.
Die Blutspende des Klinikums bietet ab sofort für alle Spender:innen eine Stammzell-Typisierung an. Foto: Klinikum Dortmund

Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber und Schüttelfrost: Die Grippe zeigt sich oft mit einer Vielzahl an Symptomen und kann Betroffene für längere Zeit beeinträchtigen. Die aktuelle Pandemie kommt auch in diesem Jahr wieder erschwerend hinzu. Daher warnt die Blutspende des Klinikums Dortmund vor einem möglichen Engpass in wenigen Wochen. „Noch geht es uns einigermaßen gut“, sagt Priv.-Doz. Dr. Uwe Cassens, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin im Klinikum Dortmund. „Aber vor allem angesichts der anstehenden Grippesaison blicken wir dem Herbst mit gemischten Gefühlen entgegen.“

Bei Erkältungssymptomen besser zuhause bleiben

Traditionell habe man in der kalten Jahreszeit aufgrund von Erkältung und Grippe eh schon einen geringeren Blutbestand als üblich, so Cassens. „Zusätzlich erleben wir gerade einen Wiederanstieg der Corona-Fälle, sprich eine Herbstwelle, die sich aufbaut. Das bedeutet natürlich, dass viel weniger Menschen für eine Blutspende infrage kommen.“

Die gute Nachricht: Es bestehe weder für Spender:innen noch für Patient:innen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion. Vor jeder Blutspende findet eine ärztliche Untersuchung statt. Ausreichend Abstand zwischen den Liegen, Maskenpflicht und eingehende Prüfung des Bluts im klinikumeigenen Labor sorgen für zusätzliche Sicherheit. „Und nach wie vor lässt sich Corona nicht durchs Blut übertragen“, so Cassens.

Finanzielle Aufwandsentschädigung für Thrombozytenspende erhöht

Dennoch sollte jede:r mit Erkältungssymptomen vorsorglich zuhause bleiben – und das nicht nur wegen Covid-19: Personen, die eine Blutspende empfangen, sind durch einen vorausgegangenen Blutverlust (beispielsweise wegen eines Unfalls oder einer Operation) geschwächt.

Erhalten die Betroffenen in diesem Zustand Blut, in dem sich grippale Krankheitserreger befinden, kann dies den Genesungsprozess nicht nur beeinträchtigen, sondern stark gefährden und zu schweren Komplikationen führen. „Um solche Risiken auszuschließen, sollte man nach einem fieberhaften Infekt vier Wochen warten, bis man wieder zu uns kommt“, so Priv.-Doz. Dr. Cassens. Nach einer Erkältung ohne Fieber hingegen sei eine Spende bereits sieben Tage nach Genesung wieder möglich.

Die Blutspende freut sich über alle gesunden Spender:innen, die in die Alexanderstraße kommen. Für jede Spende wird eine Aufwandsentschädigung gewährt (Vollblut 20 Euro, Plasma 25 Euro). Die Aufwandsentschädigung für gespendete Thrombozyten wurde zum Oktober auf 50 Euro erhöht. Voraussetzung für eine Plasma- oder Thrombozyten-Spende: Mindestens zwei Mal in der Alexanderstraße Vollblut gespendet haben. Spenden können alle Erwachsenen ohne relevante Vorerkrankungen zwischen 18 und 68 Jahren (Neuspender:innen bis zu 60 Jahren), die über 50 Kilogramm wiegen.

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Reaktionen

  1. Atemwegserkrankungen in Dortmund sprunghaft angestiegen – AOK NordWest empfiehlt: Jetzt gegen die Grippe impfen lassen (PM)

    Atemwegsinfektionen machen derzeit den Menschen in Dortmund stark zu schaffen. Nach einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest sind die Krankschreibungen deshalb im vergangenen Monat sprunghaft um 56,3 Prozent angestiegen. „Aufgrund der Jahreszeit muss in den nächsten Wochen mit einer weiteren Zunahme mit Virusinfektionen gerechnet werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Deshalb appelliert die AOK NordWest an alle in Dortmund, sich jetzt gegen die Virusgrippe impfen zu lassen.

    Experten gehen zudem davon aus, dass die Grippewelle im kommenden Winter wieder heftiger ausfallen könnte. „Durch den Wegfall der Maskenpflicht und die Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens könnten die Infektionszahlen mit dem saisonalen Grippevirus Influenza wieder ansteigen. Durch die Schutzmaßnahmen der vergangenen Jahre ist das Immunsystem vieler nicht mehr so gut auf die Grippeviren vorbereitet“, sagt Kock.

    Deshalb sollten sich die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Personengruppen jetzt auch unbedingt gegen die Virusgrippe Influenza impfen lassen. Dazu gehören Menschen ab 60 Jahren und Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko wie Schwangere und chronisch Kranke aller Altersgruppen, außerdem medizinisches und pflegerisches Personal sowie Personengruppen mit umfangreichem Publikumsverkehr. Der beste Zeitraum für eine Grippeimpfung sind die Monate Oktober bis November. Die Grippeimpfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten übernommen. Experten und die STIKO gaben kürzlich grünes Licht für eine gleichzeitige Impfung gegen Corona und gegen die Grippe. Da es sich um unterschiedliche Wirkstoffe handele, könne das Immunsystem beide Impfungen in der Regel gut vertragen, hieß es.

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