Gemeinsam gegen Corona: Netzwerk in Dortmund bietet umfassende Hilfsangebote für Unternehmen und Beschäftigte

So sieht die Dortmunder Innenstadt gegenwärtig aus: Wie der Arbeitsmarkt läuft das öffentliche Leben auf erzwungener Sparflamme, um eine zu schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern. Foto (3): Alex Völkel

Da dachten wir: Digitalisierung bedeutet Eintritt in eine Virtualität, wo Menschen sich nicht mehr physisch begegnen müssen. „Corona“ hat uns eines Besseren belehrt. Wie sehr etwa das Wirtschaften noch vom räumlich-kooperativen Miteinander anwesender Menschen abhängt. Und genau das muss durch die epidemiologisch indizierte Einschränkung von Sozialkontakten zunächst runtergefahren werden. Darunter leiden Unternehmen wie Beschäftigte. – „Gemeinsam gegen Corona“, lautet dagegen das kämpferische Motto des Dortmunder Netzwerks, das für die Betroffenen umfassende Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten bietet. Beteiligt an der Initiative sind: die Agentur für Arbeit Dortmund, die Wirtschaftsförderung sowie die Industrie- und Handelskammer.

Öffentliches Leben runtergefahren: Akteure auf dem Arbeitsmarkt stehen vor immensen Problemen

Das Coronavirus stellt die gesamte Wirtschaft in Dortmund und jeden einzelnen Beschäftigten vor eine große Herausforderung. Täglich ändern sich die Rahmenbedingungen, eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen wurden erlassen oder wegen der Coronakrise angepasst. Dadurch tauchen zunehmend neue Fragestellungen auf.

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An der Steinstraße ist die Zentrale von Arbeitsagentur und JobCenter.
Teil des Bündnisses: die Dortmunder Arbeitsagentur

Wo bekommen Unternehmer*innen wie Arbeitnehmer*innen schnelle Unterstützung, wenn sie ihr Geschäft vorübergehend schließen oder Dienstleistungen einstellen müssen? Welche Unterstützungsangebote gibt es? Und wo finden sich aktuelle Informationen zu wichtigen Neuregelungen und Angeboten?

Gemeinsam bilden die Dortmunder Arbeitsmarktpartner*innen, Wirtschaftsförderung, Arbeitsagentur und den Kammern ein starkes Netzwerk und informieren aufgrund der aktuellen Umstände gebündelt über Hilfsangebote, Unterstützungsmöglichkeiten und Anlaufstellen.

Trotz oder gerade wegen der Krise und verschlossener Türen: Arbeitsagentur weiterhin in voller Aktion

„Allen Beteiligten ist die Bedeutung des vereinten Handelns bewusst. Wir unterstützen auf unterschiedliche Weise, aber mit gemeinsamen Ziel. Aktuell sind viele Arbeitgeber wie auch viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verunsichert. Unternehmen und Menschen stehen vor schweren finanziellen, teils existenziellen Herausforderungen“, so Heike Bettermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund.

Seit Sommer 2019 ist Heike Bettermann Chefin der Agentur für Arbeit Dortmund.

Es ginge jetzt darum, allen betroffenen Unternehmen und allen betroffenen Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen. „Wir lassen die Wirtschaft jetzt nicht allein, dafür stehen wir im ständigen Austausch auch untereinander.“

Auch wenn die Türen geschlossen sind: die Arbeitsagentur arbeitet weiter. Höchste Priorität hat dabei die Sicherstellung der Auszahlungen von Geldleistungen. Wichtig ist auch die schnelle Unterstützung durch Kurzarbeitergeld.

Mit dem Kurzarbeitergeld ist es für Unternehmen möglich, auch in einer existentiell besorgniserregenden Situation die Entlassungen von Beschäftigten möglichst zu vermeiden. Arbeitgeber*innen werden gebeten, verstärkt Online-Angebote zu nutzen. Sowohl die Anzeige als auch die Beantragung von Kurzarbeitergeld können schnell, sicher und jederzeit online erfolgen.

Agentur für Arbeit Dortmund, Website; hier:  (Den Antrag finden Sie unter eServices)

Die Rufnummern der Arbeitsagentur lauten: Für Arbeitnehmer und Arbeitslose (auch für Arbeitslosmeldungen): 0231 / 842 2288 und 0800 / 4 5555 00; für Arbeitgeber (auch in Anfragen zum Kurzarbeitergeld): 0231 / 842 1666 und 0800 / 4 5555 20; bei Fragen zu Leistungen der Familienkasse: 0800 / 4 5555 30

Wegen der dynamischen Informationslage: Wirtschaftsförderung Dortmund richtet Hotline ein

Auch Thomas Westphal, Geschäftsführer der Dortmunder Wirtschaftsförderung, betont die Bedeutung gemeinsamen Handelns. „In diesen Wochen geht es für viele ans Eingemachte. Daher packen wir gemeinsam an, um die Unternehmen und damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern.“

Wirtschaftsförderer Thomas Westphal. Archivfoto: Thomas Engel

Und verweist auf die Unterstützungsangebote des Bündnisses: „Wir bieten Unterstützung zur Nutzung der Sofortprogramme des Landes und Bundes, haben eine Hotline für Fragen rund um das Kurzarbeitergeld, der sehr dynamischen Informationslage und für weitere Fragen zum Umgang mit der Situation für Unternehmen und Selbstständige eingerichtet.“

Für Unternehmen und Selbstständige hat die Wirtschaftsförderung Dortmund einen eigenen FAQ-Bereich zusammengestellt, der über erste Maßnahmen sowie verschiedene Hilfsangebote informiert.

Alternativ bietet die Wirtschaftsförderung eine Hotline, um Fragen von Dortmunder Unternehmerinnen und Unternehmern und Soloselbstständigen zu beantworten. Nicht alles ist bisher geregelt, jedoch gibt es schon jetzt die Möglichkeit, Ihnen kurze Wege zu Formularen und Anträgen zu bieten.

Website: www.wirtschaftsförderung-dortmund.de; Hotline: 0231 – 50 22 860; Mail: wfdo-hotline@stadtdo.de

Industrie- und Handelskammer zu Dortmund: Infos über schnelle und unbürokratische Hilfen

Angesichts der Coronakrise hat die IHK zu Dortmund ihr Service-Angebot deutlich erweitert: Seit rund zwei Wochen ist mit 0231 5417-444 eine Info-Hotline freigeschaltet, die teils außerhalb der normalen Bürozeiten zu erreichen ist.

Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK)

Das IHK-Team informiert und berät dann zu den aktuellen Corona-Soforthilfen für Selbstständige und kleinere Unternehmen. „Viele unserer Unternehmen brauchen jetzt schnell und unbürokratisch finanzielle Unterstützung“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber.

Infos gibt’s auch unter www.dortmund.ihk24.de/soforthilfe. Zum 1. April richtet die IHK die KUG-Hotline ein (0231 5417 – 100), unter der Unternehmen Informationen und Beratung zum Kurzarbeitergeld erhalten.

Alle Informationen rund ums Thema Coronavirus und dessen Auswirkungen für die Wirtschaft hat die IHK bereits seit mehreren Wochen auf ihrer Internetseite unter www.dortmund.ihk24.de/coronavirus gebündelt. Sie wird regelmäßig aktualisiert.

Handwerkskammer Dortmund bietet ihren Mitgliedsbetrieben volle Unterstützung an

Die Ausbreitung des Coronavirus und die daraus resultierenden Folgen stellt viele Handwerksunternehmen vor große Herausforderungen. Die Handwerkskammer (HWK) Dortmund sichert ihren Mitgliedsbetrieben deshalb ihre vollste Unterstützung zu.

Für die Beantwortung aller Fragen rund um das Thema COVID-19 ist das Beraterteam der HWK Dortmund von montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr und auch am Wochenende telefonisch erreichbar. Die Wochenend-Servicezeiten stehen auf der Internetseite der HWK Dortmund.

Auf speziellen FAQ-Seiten bietet die HWK Dortmund zudem zahlreiche relevante Informationen zur schnellen Hilfe und Orientierung und hält diese kontinuierlich auf dem neusten Stand. Hotline (Unternehmensberatung) unter Tel.: 0231-5493-397, Hotline (Rechtsberatung) Tel.: 0231 5493-396. Internet: hwk-do.de

 

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Wirtschaftliche Folgen der Coronakrise: Handwerk zunehmend betroffen – Soforthilfe für freischaffende NRW-Künstler*innen

 

 

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Reaktionen

  1. Handwerkskammer Dortmund (Pressemitteilung)

    HWK-Corona-Hotlines: Über 2.000 eingegangene Anrufe Aktuelle Bilanz der Unternehmens-, Rechts, und Ausbildungsberatung

    Kammerbezirk. Verunsicherung zeichnet sich in Zeiten der CoronaPandemie auch im regionalen Handwerk ab. Um vor diesem Hintergrund auf möglichst alle Fragen unkompliziert und schnell reagieren zu können, bietet die Handwerkskammer (HWK) Dortmund seit Mitte März spezielle Corona-Hotlines an. Ein Service, der seit seiner Einführung stark genutzt wird: über 2.000 Anrufe sind bisher bei den Beratern der Unternehmens-, Rechts- und Ausbildungsberatung eingegangen. Neben Anrufen von Auszubildenden und Prüfungsteilnehmern informierten sich vorwiegend Unternehmer über Möglichkeiten, stabil durch die Krise zu kommen.

    Gabor Leisten, Leiter der HWK-Unternehmensberatung: „Das Gros der Anrufe geht in unserem Fachbereich bei insgesamt elf Beratern ein. Ganz klar im Fokus steht das Thema Soforthilfe gefolgt von Fragen zu steuerlichen Hilfen und zum Kurzarbeitergeld. Dafür interessieren sich Handwerksunternehmer aller Gewerke. Besonders intensiv nutzen aber Friseure und Kosmetiker unsere Hotline, was sich mit dem derzeitigen Beschäftigungsverbot für diese Berufsgruppen erklären lässt. Existenzängste und Verunsicherung über den Fortlauf der andauernden bundesweiten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus bestimmen die Beratungsgespräche. Hier unterstützen wir aktiv bei der Auswahl passender Förder- und Ausgleichsinstrumente und beim Beantragungsprozess. So gibt es auch schon erste Rückmeldung von Unternehmern, dass die Soforthilfe bereits ausgezahlt wurde. Oftmals lassen sich in den Beratungen aber auch Missverständnisse aufklären. Daher empfehlen wir, sich lieber einmal mehr bei uns zu melden und unsere täglich aktualisierten online FAQ-Seiten und auch unser VideoTutorial für den Antrag zu Soforthilfe zu nutzen.“

    Vivien Gravenstein, Assessorin bei der HWK-Rechtsberatung: „Die meisten Betriebsinhaber, die unser vierköpfiges Team kontaktieren, sind Einzelunternehmer oder haben nur wenige Mitarbeiter. Mitte März, noch vor Einführung des Kontaktverbots, ging es den Anrufern hauptsächlich um das richtige Verhalten mit Blick auf die ersten Schutzverordnungen von Land und Bund, wie beispielsweise Hygienemaßnahmen im Betrieb. Nach der Einschränkung diverser Tätigkeiten bis hin zum teilweise kompletten Ausübungsverbot für einzelne Berufsgruppen stiegen auch in unserem Fachbereich die Anrufe von Kosmetikern, Änderungsschneidern sowie von Inhabern aus Betrieben, in denen auch Waren verkauft werden. Es bestand viel Verunsicherung im Umgang mit Untersagungen. Zudem kamen oft Missverständnisse auf, was das Verbot der Betriebsausübung betraf, da die Ordnungsämter gerade in der Zeit vor Erlass der aktuell gültigen Corona-Schutz-Verordnung (CoronaSchVO) den vorherigen Erlass des Ministeriums sehr unterschiedlich ausgelegten. Betrieben wurde die Öffnung teilweise untersagt, obwohl diese Tätigkeiten aus unserer Sicht mit dem Erlass vereinbar waren. Auf NRW-Ebene haben die Handwerksorganisationen deshalb ein Muster entworfen, das den Betrieben für die Kommunikation mit den Ordnungsämtern zur Verfügung gestellt wurde. Auch haben wir den direkten Kontakt zu den Ordnungsämtern gesucht. Wir raten weiterhin dringend, sich tagesaktuell auf den Plattformen der offiziellen Stellen wie den Handwerksorganisationen, den Städten sowie der Landes- und Bundesregierung zu informieren, um verlässliche Informationen rund um die zulässige Ausübung der verschiedenen Tätigkeiten zu erhalten.“

    Tobias Schmidt, Leiter der HWK-Ausbildungsberatung: „Unser Beraterteam beantwortet am häufigsten Fragen zum Kurzarbeitergeld sowie zum Prüfungs- und Berufsschulausfall. Außerdem verzeichnen wir aufgrund der aktuellen Situation einen Rückgang der Kontaktaufnahme von Ausbildungsplatzsuchenden. Das mag mit der allgemeinen Kontaktbeschränkung sowie dem Ausfall von Praktika und den Unsicherheiten gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung zusammenhängen. Auch während dieser schwierigen Zeit versuchen wir in unseren Beratungen neben der Unterstützung bei Sofortmaßnahmen auch auf Fragen, die die Zukunft betreffen, zu reagieren. Ausbildung ist auch nach der Krise ein Grundpfeiler des gesunden Handwerks. Hier stehen wir unseren Mitgliedern sowie jungen Menschen mit dem Wunsch nach einer Karriere im Handwerk mit allen nötigen Informationen zur Seite. Über die wichtigsten Neuigkeiten können sich sowohl Unternehmer als auch Jugendliche auf unseren Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter und Instagram informieren.“

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