Ein echter Winzling: Dem Zoo in Dortmund gelingt erstmals Nachzucht einer Salvins Kreuzbrustschildkröte

Eine junge Schildkröte beim Schlupf im Dortmunder Zoo. Fotos: Simone Karlowski
Schwierige Fortpflanzung: Eine junge Schildkröte beim Schlupf im Dortmunder Zoo. Fotos: Simone Karlowski

Im Zoo Dortmund schlüpfte in den Osterferien erstmals eine Salvins Kreuzbrustschildkröte (Staurotypus salvinii). Die weibliche Schildkröte namens Wilma hatte im Oktober 2019 vier Eier gelegt. Diese wurden in einem Inkubator untergebracht, der für die benötigten klimatischen Bedingungen sorgte, so dass 164 Tage später schließlich ein Jungtier schlüpfte. Bis die junge Schildkröte sich dann vollständig aus dem Ei befreit hatte, dauerte es noch einmal etwa einen Tag.

Schwierige Verpaarung bei Salvins Kreuzbrustschildkröten

Salvins Kreuzbrustschildkröten werden nur selten in Zoos gehalten und vor allem die Verpaarung dieser Art aus der Familie der Schlammschildkröten erfordert einiges an Fingerspitzengefühl und Geduld seitens der Tierpfleger. Denn die Schildkröte reagiert sehr aggressiv auf Artgenossen und kann nur zur Paarung zusammengeführt werden. ___STEADY_PAYWALL___

Ein junge Schildkröte direkt nach dem Schlupf auf der Waage - sie wiegt nur 8,1 Gramm.
Ein junge Schildkröte direkt nach dem Schlupf auf der Waage – sie wiegt nur 8,1 Gramm.

Aber auch dabei kann es vorkommen, dass die beiden potenziellen Partner aufeinander losgehen und die Begegnung für das unterlegene Tier tödlich endet. Daher werden die beiden Dortmunder Salvins Kreuzbrustschildkröten auch nur unter Aufsicht zusammengelassen.

Die Begegnung der Schildkröten erfolgt unter Wasser, wo Salvins Kreuzbrustschildkröte, abgesehen von der Eiablage, nahezu ihr komplettes Leben verbringt. Sobald beide Schildkröten sich im Wasser befinden, nehmen sie geruchlich Kontakt zueinander auf. Mit dem Unterkiefer klappernd saugt das männliche Tier Wasser in sein Maul und riecht damit Duftstoffe, die das Weibchen ins Wasser abgibt.

Ist das Weibchen paarungsbereit, nimmt das Männchen schwimmend und laufend am Grund die Verfolgung des Weibchens auf und versucht, von hinten auf das weibliche Tier aufzusteigen, welches zunächst durch Beißen ihren Anwerber davon abhalten möchte, so dass es auch nicht immer ganz einfach ist, zwischen Paarungsverhalten und einem Kampf zu unterscheiden. Doch ist das Weibchen paarungswillig, stellt es schließlich das Beißen und Wegschwimmen ein und es kommt zur Paarung. Anschließend, oder wenn das Weibchen nicht paarungsbereit ist, werden die beiden Schildkröten wieder getrennt.

Die Spezies ist in Mexiko, Belize, Guatemala und El Salvador potenziell gefährdet

In ihrem natürlichen Lebensraum bewohnt die Salvins Kreuzbrustschildkröte langsam fließende oder stehende Gewässer und kommt in Mexiko, Belize, Guatemala und El Salvador vor. Dort ist diese Schlammschildkröte nicht besonders anspruchsvoll, was ihr Zuhause betrifft und bewohnt auch durchaus mal einen kleinen Tümpel, eine große schlammige Pfütze oder eine Viehtränke. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN wird sie jedoch als „potenziell gefährdet“ (NT) geführt.

 

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